Du möchtest die Ausbildung Deines Vierbeiners beginnen und möchtest ihm von Beginn an Vertrauen in das Gebiss geben. Die Auswahl eines passenden Gebisses ist auf jedem Ausbildungsstand wichtig, aber gerade zu Beginn der Ausbildung kannst Du so eine vertrauensvolle Grundlage legen.
Das Gebiss ist der Kommunikationskanal zwischen der Reiterhand und dem Pferdemaul. Letzteres ist eines der sensibelsten Punkte am Pferdekopf, weshalb besonders sorgsam damit umgegangen werden muss. Um überhaupt sicher zu gehen, dass das Pferd zufrieden mit einem Gebiss im Maul sein kann, lohnt sich zunächst ein Termin beim Pferdezahnarzt. Dieser kann sicherstellen, dass keine scharfen Kanten an den Zähnen sind, die dem Pferd unangenehm sein können, auch kann er Dich beraten, wie Du am besten mit dem Zahnwechsel Deines Jungpferdes umgehst. Sind Wolfszähne vorhanden, die möglicherweise entfernt werden müssen? Und wie viel Platz ist überhaupt für ein Gebiss? Gibt es anatomische Auffälligkeiten auf die ich zu achten habe? Die Antworten auf diese Fragen können Dir weiterhelfen und stellen sicher, dass der Ausbildung mit Gebiss nichts im Wege steht.
Schritt 1: Die richtige Gebissgröße finden
Der erste Schritt zum richtigen Gebiss für Dein Jungpferd ist zunächst die passende Größe zu finden. Um die korrekte Gebissstärke herauszufinden kannst Du unseren 2-Finger-Test anwenden. Dazu legst du Zeige- und Mittelfinger übereinander an die Stelle im Maul, an der später das Gebiss liegen soll. Nach kurzer Zeit wird Dein Pferd anfangen zu kauen und Du kannst überprüfen, ob Du bei geschlossenen Schneidezähnen Druck auf den Fingern spürst. Ist dies der Fall empfehlen wir Gebissstärken von 14-16 mm. Wenn Du keinen Druck merkst, kann auch eine größere Gebissstärke gewählt werden (bspw. 18mm).
Die Gebissweite kannst Du ganz einfach mit unserem Gebissweitenmesser ausmessen. Da Gebisse mit festen Seitenteilen dicht an den Maulwinkeln anliegen sollen, werden sie in der Regel kleiner gewählt, als Modelle mit losen Ringen. Auf dem Gebissweitenmesser siehst Du für beide Gebissvarianten die jeweilige Größe. Auch im Beitrag ‚Wie finde ich das passende Gebiss‘ kannst Du die einzelnen Schritte noch einmal detailliert nachlesen.
Schritt 2: Die richtige Gebissform für junge Pferde
Für uns ist das optimale Gebiss für junge Pferde ganz klar die KK ULTRA Wassertrense. Die gerade Gebissform ist ein wahrer Allrounder und eignet sich auch bestens für Pferde mit viel Lefzen, da sie so nicht eingequetscht werden können. Das doppelt gebrochene Mundstück sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung auf der Zunge, was viele Pferde als angenehm empfinden. Außerdem verfügt das KK ULTRA über einige Besonderheiten: Das Mittelstück wurde verkürzt, wodurch die Gelenkaugen nicht mehr direkt über den Unterkieferladen sitzen. Zusätzlich wurden die Gelenke um 45° nach vorne gedreht, sodass sie nicht mehr senkrecht auf der Zunge liegen, sondern flach und so deutlich angenehmer im Pferdemaul liegen.
All unsere KK ULTRA Gebisse sind aus der SPRENGER Legierung SENSOGAN gefertigt. Diese extra für das Pferdemaul konzipierte Legierung aus Kupfer, Mangan und Zink regt ganz gezielt den Speichelfluss und somit die Kautätigkeit des Pferdes an. Auch das macht die KK ULTRA Wassertrense eine gute Wahl als erstes Gebiss für Deinen Jungspund.
Dynamic RS Gebiss für’s Jungpferd
Hat Dein Pferd ein besonders kleines, schmales Maul und/oder eine sehr dicke Zunge? Dann eignen sich möglichweise auch die Dynamic RS Gebisse. Allerdings wird durch die Form dieser Gebisse etwas mehr Druck auf die Unterkieferladen ausgeübt und die eher gebogene Form schmiegt sich um die Maulwinkel. Das macht die Dynamic RS Gebisse ungeeignet für Pferde mit viel Lefzen, da diese so eingequetscht werden können zwischen dem Gebiss und dem 1. Backenzahn. Wenn also ausreichend Platz zwischen Zunge und Gaumen ist, empfehlen wir eher die KK ULTRA Gebisse zu wählen.
TURNADO Gebiss Jungpferd
Einfach gebrochene Gebisse entlasten bei Zügelanzug die Zungenmitte und leiten den Druck vermehrt auf die Zungenränder. Pferde die Druck auf der Mitte der Zunge als unangenehm empfinden bevorzugen diese Gebissform gegenüber doppelt gebrochenen Gebissen. Die 45° Drehung des Gelenks bei den SPRENGER TURNADO Gebissen sorgt für eine gleichmäßige Auflagefläche des Gebisses und unterscheidet sich so von herkömmlichen einfach gebrochenen Gebissen. Auch unsere TURNADO Modelle sind aus dem kaufördernden SENSOGAN erhältlich und ‚versüßen‘ Deinem Vierbeiner sein neues Gebiss so im wahrsten Sinne des Wortes.
Warum Wassertrense für junge Pferde?
Die losen Ringe der Wassertrense erlauben das Auf- und Abgleiten des Mundstücks, sodass Bewegungen z.B. durch ein noch unruhiges Pferdemaul. Aus demselben Grund eignet sich diese Gebissform auch für Reitanfänger, da auch die Bewegung von unruhigen Händen sanft gedämpft wird und so nicht direkt im Pferdemaul ankommen. Mehr rund um die Wassertrense kannst Du im Blogbeitrag ‚Die Wassertrense – ein sanfter Allrounder für alle Ausbildungsstände‘ lesen.
Gebisse für die Jungpferdeausbildung
Ist Dein Sprössling schon vertraut mit einem Gebiss im Maul, kannst Du bei Bedarf in der weiteren Ausbildung auf ein Olivenkopfgebiss umsteigen. Durch die fixierten Seitenteile liegt das Gebiss deutlich ruhiger im Maul und kann sich so bei Pferden, die stark mit einer Wassertrense spielen positiv auswirken. Auch bieten die festen Seitenteile einer Olivenkopftrense eine leichte seitliche Begrenzung und unterstützen so beim Reiten von Wendungen. Im Gegensatz zu einer Wassertrense werden hier die Bewegungen der Reiterhände und des Pferdemauls nicht durch durchlaufende Ringe abgefedert und die Übertragung der Zügelhilfe erfolgt so direkter.