Longieren mit Gebiss

von Felicitas, 14. Juni 2024

Longieren mit Gebiss

Das Longieren ist eine wunderbare Methode, um die Beziehung zwischen Mensch und Pferd zu stärken, die Kondition zu verbessern und das Pferd zu gymnastizieren. Dabei spielt die Wahl der richtigen Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Besonders das Gebiss ist ein zentraler Bestandteil, über den oft diskutiert wird. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Optionen beim Longieren.

braunes pferd doppellonge longieren

Longieren am Kappzaum mit Gebiss

Auch ein Kappzaum, bei dem meist die Longe am Nasenriemen eingehakt wird, kann in vielen Fällen durch ein Gebiss ergänzt werden, sei es, um das Pferd an das Gebiss zu gewöhnen ohne darauf einzuwirken, oder um Hilfszügel darin einzuschnallen um dem Pferd eine Möglichkeit zu geben eine Anlehnung zu suchen und sich an den Zügel zu dehnen. Wichtig bei dieser Variante des Longierens ist ein gutsitzender Kappzaum, der nicht rutscht und ein passendes Gebiss, welches korrekt verschnallt ist. Selbst wenn über das Gebiss nicht direkt eingewirkt wird, sollte es dem Pferd selbstverständlich angenehm im Maul sein.

doppelt gebrochenes gebiss mit roll r ding gebiss

Longieren mit Trense

Nach Richtlinien der FN wird nach wie vor das Longieren mit der Trense empfohlen, dabei wird das Pferd unterstützend ausgebunden und die Longe im inneren Gebissring befestigt. Grundlage ist hierfür natürlich ein passender Trensenzaum, der richtig eingestellt wird und nicht auf empfindliche Bereiche und Nerven am Pferdekopf drückt. Achte auch darauf, dass die Trense, die Du nutzt zum Longieren geeignet ist, da einige anatomische Modelle durch die wirkenden Kräfte nicht dafür genutzt werden sollen.

Auch hier ist ein passendes Gebiss auszuwählen, mehr zum Thema kannst Du im Blogbeitrag: ‚Wie finde ich das passende Gebiss‘ nachlesen.

Welches Gebiss zum Longieren?

Wenn Du ein Gebiss zum Longieren verwenden möchtest, egal ob Du an der Trense oder am Kappzaum longierst, stellt sich oft die Frage, welches Gebiss sich am besten eignet. Dabei muss die Longe nicht zwingend am inneren Gebissring eingehakt werden, sondern kann auch am Kappzaum befestigt werden, während das Gebiss einfach nur eingeschnallt ist. Einige nutzen das Gebiss im Kappzaum aber auch um Hilfszügel zu verwendet, die dem Pferd eine Zügelverbindung simulieren, um den Vierbeiner daran zu gewöhnen.

Als Gebiss nutzt du am besten das gleiche Mundstück, das Du auch zum Reiten verwendest. Wenn Dein Pferd z.B. mit einem einfach gebrochenen Gebiss zufrieden läuft, gibt es keinerlei Grund auf ein anderes Mundstück zu wechseln. Wassertrensen federn die Bewegung von eingeschnallten Hilfszügeln etwas ab, da sich die losen Ringe durch die Ringlöcher des Mundstücks bewegen können. Fixierte Seitenteile hingegen übertragen die Hilfen direkter, haben dabei aber eine ruhigere Lage im Pferdemaul. Zusätzlich bieten sie eine seitliche Begrenzung, die das Pferd unterstützt, was Olivenkopfgebisse und D-Ring Trensen besonders beliebt zum Longieren macht. Seitenteile mit einer größeren seitlichen Begrenzung können auch ein ‚Durchrutschen‘ des Gebisses verhindern, wenn die Longe im inneren Gebissring verschnallt wird. Auch Gebissscheiben können diesem ‚Durchrutschen‘ vorbeugen und schonen zusätzlich die Maulwinkel. Denk daran, dass bei Gebissen mit festen Seitenteilen die optimale Wirkung nur durch Anliegen der Seitenteile am Maulwinkel erreicht wird. In der Regel wählst Du deshalb das Gebiss eine Nummer kleiner als die klassische Wassertrense.

NATHE Gebisse zum Longieren

NATHE Gebisse eignen sich auch für sensible Pferde und sorgen dank des hochwertigen Thermoplastes nicht zum sogenannten ‚Radiergummieffekt‘. Zum Longieren eignen sich unsere einfach und doppelt gebrochenen Wassertrensen und Olivenkopfgebisse, aber auch das NATHE D-Ring Gebiss kann verwendet werden. Vor allem bei Pferden, die über die Schulter ausbrechen und eine deutlichere seitliche Begrenzung brauchen.

 

SENSOGAN Gebisse zum Longieren

Um Deinem Pferd das Longieren mit Gebiss besonders angenehm zu machen, empfehlen wir Dir unsere SENSOGAN Gebisse. Die kaufördernde Legierung wirkt sich positiv auf die Akzeptanz des Gebisses aus und fördert ein zufriedenes und losgelassenes Pferd. Auch bei jungen Pferden, die erst am Beginn ihrer Ausbildung stehen, bewähren sich SENSOGAN Gebisse um das Pferd schonend an das ungewohnte ‚Metall im Maul‘ zu gewöhnen und das Vertrauen in das Gebiss zu fördern.

Mehr zu den unterschiedlichen Gebissmaterialien, kannst du im Beitrag 'Sprenger erklärt Gebissmaterialien' lesen.

Longieren mit Hilfszügel

Ziel der Nutzung von verschiedensten Hilfszügeln ist das Gymnastizieren des Pferdes. Diese bieten dem Pferd eine stabile Anlehnung, an die es sich herandehnen kann.

Ausbinder

Der Ausbinder ist ein starrer Hilfszügel, der links und rechts am Sattelgurt oder Longiergurt angebracht wird und mit Hilfe von Karabinern in die Gebissringe eingehängt wird. Die Ausbinder sollen eine konstante Zügelverbindung simulieren und dem Pferd die Möglichkeit bieten die Anlehnung zu suchen.

Dreieckszügel oder Laufferzügel

Der Dreieckszügel verläuft zwischen den Vorderbeinen, durch die Gebissringe, seitlich zum Gurt. Dieser Hilfszügel ermöglicht das tiefe Dehnen und fördert die Losgelassenheit des Pferdes und wird daher besonders gerne zum Longieren verwendet. Der Laufferzügel funktioniert ähnlich, allerdings besteht er aus zwei einzelnen Riemen (während der Dreieckszügel zum Teil verbunden ist). Diese können auch beide seitlich verschnallt werden und ermöglichen so die Arbeitshaltung mit dem Genick als höchstem Punkt und der Nase an der Senkrechten. So kann im Laufe der Ausbildung auch die Vorstufe der Versammlung erarbeitet werden, indem das Dreieck, in dem die Laufferzügel an der Seite verlaufen, nicht etwa in Höhe des Buggelenks verläuft, sondern etwas höher angesetzt wird.

braunes pferd mit schwarzer trense d ring gebiss

Chambon & Gogue

Die beiden Hilfszügel sind sich ebenfalls sehr ähnlich und werden hauptsächlich beim Longieren verwendet, um die Vorwärts-Abwärts-Haltung des Pferdes zu fordern.

Das Chambon verfügt über ein Genickstück mit seitlichen Ringen, das zusätzlich zum Genickstück der Trense oder des Kappzaums verwendet wird. Zwischen den Vorderbeinen führt eine Art Stoßzügel entlang, von dem aus ein Seil durch die Ringe im Genickstück zu den Gebissringen geführt wird. Dabei gibt es Varianten, bei dem ein Seil von der einen auf die andere Seite führt (Seil führt von Gebissring zu Ring im Genickstück, durch Ring in Stoßzügel, zu Ring im Genickstück auf der anderen Seite und endet wieder im Gebissring), oder zwei Seile, so dass die Seiten getrennt sind und das Seil vom Gebissring, durch den Ring am Genickstück zum Stoßzügel verläuft.

Bei der Gogue wird das Seil nicht in die Gebissringe eingehakt, sondern läuft durch diese hindurch und wieder zum Stoßzügel zurück, sodass  ein Dreieck unter der Ganasche entsteht.

 

Tipp: Du möchtest Dein Pferd besonders gymnastizieren und seinen Rücken trainieren? Dann eignet sich die Stangenarbeit an der Longe hervorragend. Am Boden liegende Stangen oder kleine Cavaletti schaffen nicht nur Abwechslung, sondern regen Dein Pferd auch dazu an mit der Hinterhand aktiver abzufußen und so vermehrt mit Bauch- und Rückenmuskulatur zu arbeiten. So förderst du Koordination, Beweglichkeit und Losgelassenheit. Am besten platzierst Du die Stangen auf einer Zirkellinie, sodass das Pferd auf der gebogenen Linie darüber laufen kann. Stelle dabei sicher, dass es den Takt und Schwung beibehält. Wenn Dein Pferd schon ein echter Stangenprofi ist, kannst du die Abstände im Trab erhöhen, um eine vermehrte Schwebephase zu erreichen.

So longierst Du richtig

Die Wahl des richtigen Gebisses beim Longieren, genau wie beim Reiten, ist entscheidend für ein erfolgreiches Training und eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd. Dabei sollte immer das individuelle Bedürfnis des Pferdes im Vordergrund stehen, um eine möglichst angenehme und effektive Einwirkung zu gewährleisten. Ergänzende Hilfsmittel wie z.B. Ausbinder oder Dreieckszügel können dabei unterstützend wirken, sollten aber stets mit Bedacht eingesetzt werden. Letztendlich sind ein respektvoller Umgang und eine einfühlsame Kommunikation die Basis für eine erfolgreiche Arbeit am Boden, sowie bei dem Reiten. Solltest Du Dir unsicher sein, was der richtige Weg für Dich und Deinen vierbeinigen Begleiter ist, gibt es auch Trainer, die Dich speziell beim Longieren und der Bodenarbeit unterstützen.

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