Woran erkenne ich ein unpassendes Gebiss
Dein Pferd wirkt unzufrieden oder schlägt mit dem Kopf und versucht sich der Anlehnung zu entziehen? Es sperrt das Maul auf, hat offene Maulwinkel oder Druckstellen und Rötungen im Maul oder auf der Zunge? Das können deutliche Anzeichen für ein unpassendes Gebiss sein. Ein Gebiss kann aufgrund der Weite, der Stärke, der Form, des Materials oder auch aufgrund des Seitenteils unpassend sein. Daher gibt es viele Punkte, die beachtet werden sollten.
Zwischengrößen bei Gebissen
Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass wir keine Zwischengrößen bei unseren Gebissen anbieten. Zwischen den meisten Größen ist 1 cm Unterschied in der Gebissweite, bedeutet 0,5 cm je Seite. Würden wir Gebisse in der Zwischengröße anbieten, läge der Unterschied zwischen den Größen nur bei 2,5 mm je Seite. Der Unterschied wäre also minimal.
Indikatoren für ein passendes & korrekt verschnalltes Gebiss
- zufriedenes Pferd
- Abstand zw. Gebissringloch und Maulwinkel beträgt max. 3-5 mm
- Trense geht leicht über die Ohren, Backenstück schlackert nicht
- Gebiss kommt nicht in Kontakt mit den Zähnen
- zum 1. Backenzahn ist mind. 1 Finger breit Platz
- keine Druckstellen / Rötungen im Gaumen oder auf der Zunge
- Maulwinkel innen und außen in Ordnung
Welche Gebissstärke sollte ich wählen?
Die meisten von uns kennen sicherlich noch die Regel „je dicker das Gebiss desto weicher“. Allerdings bringt die moderne Pferdezucht immer feinere und kleinere Mäuler hervor, für die die früheren Gebissstärken häufig zu dick sind. Daher liegen die gängigsten Gebissstärken mittlerweile bei 12 - 16 mm Stärke.
So findest du die richtige Gebissstärke
Mit dem 2-Finger-Test findest Du ganz leicht heraus wie viel Platz für das Gebiss im Pferdemaul ist. Dazu legst Du einfach 2 Finger übereinander an die Stelle im Pferdemaul, wo später das Gebiss liegen soll. Spürst Du bei geschlossenen Schneidezähnen Druck auf beiden Fingern, sollte das Gebiss nicht stärker als 16 mm gewählt werden. Wenn Du keinen Druck spürst, darf das Gebiss auch dicker sein.
Auch mit einem verschnallten Gebiss kannst Du einmal einen Blick in das Pferdemaul werfen und prüfen wie viel Platz das aktuelle Gebiss einnimmt und ob eventuell eine andere Stärke gewählt werden sollte.
Ist das Gebiss zu groß oder zu klein?
Bei einer Wassertrense müssen beide Ringe frei gleiten können und der Abstand zwischen Gebissringloch und Maulwinkel darf nicht größer als 3 - 5 mm auf jeder Seite sein.
Gebisse mit festen Seitenteilen hingegen sollten direkt am Maulwinkel abschließen, damit sie ihre seitlich begrenzende Wirkung entfalten können. Bei Pferden mit viel Lefzen gilt es besonders darauf zu achten, dass die Maulwinkel nicht eingequetscht werden.
Ob Du die richtige Gebissweite gewählt hast, lässt sich am besten am aufgetrensten Pferd sehen. Stell dich dafür vor das Pferd und zieh leicht die Gebissringe auseinander und prüfe die oben genannten Kriterien.
Alternativ kannst Du auch unseren Gebissweitenmesser benutzen, um die richtige Gebissgröße zu finden. Du kannst den Gebissweitenmesser im Fachhandel finden oder hier ganz einfach downloaden.
Welches Material soll ich wählen?
Das Material des Gebisses sollte ebenfalls zu Deinem Pferd passen. Für Gummi-Gebisse sollte Dein Pferd ausreichend speicheln, da die Reibung sonst schnell unangenehm wird und sogar zu Verletzungen führen kann. Eine Alternative für sensible Pferde sind beispielsweise unsere NATHE oder DUO Gebisse aus Thermoplast bzw. Kunststoff. Das Material hat eine glatte Oberfläche und verhindert so einen Radiergummieffekt.
Unsere SENSOGAN Legierung ist nickelfrei und somit besonders verträglich. Der Materialmix aus Kupfer, Mangan und Zink fördert ganz gezielt die Kautätigkeit des Pferdes. Das enthaltene Mangan reduziert die Kupferabgabemenge, so erfolgt der Oxidationsprozess dosierter. Außerdem ist Mangan ein wichtiges Spurenelement, das im Muskel- und Energiestoffwechsel eine Rolle spielt und sich positiv auf den Stressabbau auswirken kann. Zusätzlich baut Mangan Histamin ab und kann so allergischen Reaktionen vorbeugen.
Du möchtest mehr zum Thema Gebissmaterialien erfahren? Dann wirf doch mal einen Blick in unseren Blogbeitrag ‚SPRENGER erklärt Gebissmaterialien‘.
Das richtige Gebiss – für einen zufriedenen Partner
Und wie sieht ein Pferd aus, das zufrieden mit seinem Gebiss ist? Es tritt vertrauensvoll an die Reiterhand heran und stößt sich vom Gebiss ab. Zügelhilfen kommen fein im Pferdemaul an und das Pferd kaut zufrieden ab, wodurch die Oberlinie entspannt. In unserem Beitrag Wie finde ich das passende Gebiss erklären wir Dir die Unterschiede zwischen den einzelnen Mundstücken (einfach oder doppelt gebrochene Gebisse und Stangengebisse). Wenn Du mehr über die verschiedenen Seitenteile erfahren möchtest, lies Dir am besten den Blog Welches Seitenteil sollte ich wählen durch. Hier erfährst du auch, wann sich ein Gebiss mit Hebelwirkung, wie ein 3-Ring Gebiss oder Pelham eignet.